Das Mutemwa Leprosy Care Centre liegt im Mashonaland in der Ostprovinz von Simbabwe. Das Zentrum wird von der John Bradburne Memorial Society (JBMS) unterstützt, die im Gedenken an den OFS-Bruder aus dem Vereinigten Königreich gegründet wurde. Der Seligsprechungsprozess für John Bradburne, der die letzten 10 Jahre seines Lebens in Mutemwa lebte und sich um Leprakranke kümmerte und 1979 während des Unabhängigkeitskriegs in Simbabwe getötet wurde, ist eröffnet und im Gange. Da die JBMS als eingetragene Wohltätigkeitsorganisation auf unserem gemeinsamen franziskanischen Charisma basiert, beschloss "Well4Africa", das Wasserprojekt im Lepra-Pflegezentrum von Mutemwa zu finanzieren und die stabile Versorgung der Gemeinde mit sauberem Wasser sicherzustellen.
Das Mutemwa Leprosy Care Centre beherbergt Dutzende von Patienten mit einer Vielzahl von Krankheiten, die von Lepra bis zu geistigen und körperlichen Behinderungen reichen. Leider ist Lepra in Simbabwe wieder auf dem Vormarsch, obwohl es sich um eine völlig heilbare Krankheit handelt, wenn sie frühzeitig erkannt wird. Jede/r Patient/in hat seinen/ihren eigenen Wohnbereich und wird im Zentrum individuell betreut. Die Häuser, die das Zentrum umgeben, gehören den Familien der Patient*innen. Die Siedlung wird von einer Gruppe von Franziskanern geleitet, die ausgebildete Pfleger und Krankenschwestern vor Ort haben. JBMS unterstützt das Zentrum monatlich durch Übernahme der Kosten für Löhne, Medikamente, Lebensmittel usw.
Die Lage in Simbabwe ist katastrophal, und die Menschen im ganzen Land leiden sehr. Angesichts der Dürreperioden in diesem Teil Afrikas hat das Thema Wasser derzeit höchste Priorität. In Simbabwe werden die Sommer immer heißer und die Wasserknappheit nimmt von Jahr zu Jahr zu.
Das Mutemwa-Wasserprojekt verzögerte sich aufgrund der Covid-Bestimmungen und der Regenzeit, die nicht der richtige Zeitpunkt für die Bohrung war, um den Grundwasserspiegel zu erreichen. Die Bohrungen begannen am 22. Juli 2021. In 70 Metern Tiefe wurde eine geringe Ergiebigkeit festgestellt und ein Kapazitätstest empfohlen. Dieser Test wurde am 30. Juli durchgeführt, und anschließend wurde empfohlen, das Bohrloch auf 106 Meter zu vertiefen. Die Vertiefung wurde am 3. September durchgeführt, und die Wasserausbeute war dieses Mal wesentlich besser. Die Installation des Bohrlochs und der Bau der Umzäunung wurden im Oktober/November abgeschlossen. Am 13. Dezember haben Eremenciana Chinyama OFS, die neu gewählte CIOFS-Ratsvorsitzende, und Fr. Tawanda Chirigo OFM, der nationale geistliche Assistent, Mutemwa besucht, um eine abschließende Evaluierung des Projekts vorzunehmen.
Das Mutemwa-Bohrloch ist auf seiner gesamten Länge von 106 Metern doppelt verrohrt, um einen Einsturz zu verhindern. Es ist mit einem Drucktank ausgestattet, damit das Wasser in den Vorratstank gepumpt werden kann. Eine digitale Pumpe ist so programmiert, dass sie genau die Menge an Wasser hineinpumpt, die herausgepumpt wurde. Sie sorgt dafür, dass der Vorratstank immer bis zum Maximum gefüllt ist. Das Bohrloch ist von einem Maschendrahtzaun umgeben, und es gibt einen Wachposten, der täglich patrouilliert. Die Bohrfirma gewährt eine einjährige Servicegarantie und eine kostenlose Schulung für diejenigen, die die Wartung nach Ablauf der Garantie übernehmen.
Diese konstante und nachhaltige Quelle für frisches Wasser ist eine wichtige Lebensader für die gesamte Gemeinde Mutemwa. Das Brunnenprojekt kommt 34 Patienten, 17 mittellosen Menschen, 4 Franziskanern und 24 Angestellten und ihren Familien zugute. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Wasserknappheit wird das Bohrloch das Gartenprojekt aufwerten, das aufgrund des Wassermangels fast aufgegeben worden war. Die Patient*innen und Obdachlosen können sich dank des Wassers mit nahrhaften Mahlzeiten versorgen. Die Mitarbeiter*innen, die lange Zeit mit der Aufgabe belastet waren, Wasser für die Ernährung und Pflege der Patient*innen zu beschaffen, können sich nun auf die Gewährleistung einer qualitativ hochwertigen Versorgung der ihnen anvertrauten Menschen konzentrieren. Eine zuverlässige Wasserquelle aus dem Bohrloch ist in einem Land wie Simbabwe von unschätzbarem Wert, wo Wasser vor allem bei heißem Wetter knapp sein kann. Wir können hoffen, dass die Früchte dieses Projekts unseren Bruder John Bradburne, der Mutemwa so sehr liebte, und unseren «Vater», den heiligen Franz von Assisi, der sich liebevoll um die Leprakranken kümmerte, erfreuen werden.
- Die Arbeiten wurden von Skylake Borehole Drilling und Mutoko Tile Centre von Juli bis November 2021 durchgeführt.
- Der für das Projekt gespendete Betrag belief sich auf EUR 14.008.